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WELCOME MUSIC WORKSHOP Vom Entweder-Oder zum Sowohl-als-Auch: Trans-traditionelle Musik als dekoloniale Praxis Samstag, 1. Juni, 11 bis 16 Uhr Mit Cymin SamawatieMaria Preuß

Vom Entweder-Oder zum Sowohl-als-Auch: Trans-traditionelle Musik als dekoloniale Praxis

1. Juni 2024 / 11:00 - 16:00

Unsere kulturellen Paradigmen und künstlerischen Ausdrucksformen sind durch Jahrhunderte
kolonialer Denkmuster geprägt. In Westeuropa gilt vor allem die Musik weißer Euopäer*innen als
Klassik, andere Musik oft als minderwertig. Komponistin Cymin Samawatie hinterfragt diese
Denkmuster und denkt als Co-Leiterin des Trickster Orchestra Musik außerhalb eurozentrischer
Perspektiven.
Im Workshop lädt Cymin Samawatie dazu ein, gemeinsam über die Potenziale und Hürden solch
dekolonialer Musikpraxis nachzudenken: Wie spiele ich mich als Musiker*in mit Leichtigkeit und
Sicherheit aus meiner Komfortzone heraus? Wie kann ich den Anspruch exzellente Musik zu
spielen damit verbinden, mich im kollektiven Prozess etwas völlig Neuem und Ungewohntem zu
öffnen? Wie gestaltet sich in dekolonialer Musik das Verhältnis von zuhören und gehört werden?
Und: Braucht dekoloniale Musik einen vollkommen hierarchie- und regelfreien Raum?
In Zusammenführung kulturtheoretischer Ansätze und praktischer Ensembleerfahrung gibt Cymin
Samawatie Einblicke in Übungen und Techniken, die sich in der Arbeit des Trickster Orchestra
bewährt haben und die Impulse für die Entwicklung der individuellen musikalischen Identität und
einer dekolonialen Sensibilität liefern können. Dabei wird im Mittelpunkt stehen, wie
Dekolonisierung das Verhältnis von Improvisation und Komposition neu ausrichtet, inwiefern
Chaos produktiv sein kann, inwiefern dynamische Stille bereichernd sein kann und wie der
solistische Klang in Beziehung zum dekolonial gedachten orchestralen Klangkörper steht.

***ENGLISH***
WELCOME MUSIC WORKSHOP
From Either-Or to Both-And: Trans-Traditional Music as Decolonial Practice
Saturday, June 1st, 11 am to 4 pm
With Cymin Samawatie
Our cultural paradigms and artistic expressions have been shaped by centuries of colonial thought
patterns. Composer Cymin Samawatie challenges these thought patterns and, as co-director of the
Trickster Orchestra, explores music beyond Eurocentric perspectives.
In the workshop, Cymin Samawatie invites participants to collectively consider the potentials and
obstacles of such decolonial musical practices: How can I, as a musician, play with ease and
confidence outside of my comfort zone? How can I reconcile the aspiration to play excellent music
with opening myself to something entirely new and unfamiliar in the collective process? What is the
dynamic between listening and being heard in decolonial music? And: Does decolonial music
require a completely hierarchy- and rule-free space?
By integrating cultural theoretical approaches with practical ensemble experience, Cymin
Samawatie provides insights into exercises and techniques that have proven effective in the work of
the Trickster Orchestra and can provide inspiration for the development of individual musical
identity and decolonial sensitivity. The focus will be on how decolonization reorients the
relationship between improvisation and composition, how chaos can be productive, how dynamic
silence can be enriching, and how the soloistic sound relates to the concept of a decolonially
envisioned orchestral sound body.

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